Arbeitsweise

ARBEITSWEISE

Es ist schon irgendwie eine Berufung, Winzer zu sein – auf jeden Fall ist es mehr, als das täglich Brot zu verdienen. Und es ist ein ständiger Lernprozess, denn jedes Jahr ist anders, stellt den Winzer vor andere Herausforderungen. Das beginnt im Winter, wenn wir jeden einzelnen Rebstock zurückschneiden. Trotz der Kälte und Einsamkeit beim Rebschnitt wohnt diesem Moment nicht etwa ein Abschied, sondern ein Anfang inne. Hier treiben im Frühjahr die jungen Triebe aus, die wir in die Drähte flechten. Im Sommer verbringen wir lange Tage im Weinberg, bis hin zur völligen Erschöpfung, um die Reben zu pflegen und vor der Weinlese alle Trauben noch einmal in Form zu bringen, damit sie perfekt reifen und die Wurzeln die Mineralstoffe einlagern können.

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Die Weinlese im Herbst hat bei uns traditionell fast schon einen nostalgischen Charakter. Jede Traube wird begutachtet, selektioniert und mit der Hand geerntet. Denn für uns zählt die Gewissheit, nur gesunde und reife Trauben zu ernten. Auf die Weinlese folgt dann erst mal ein gewisses Gefühlschaos: Freude, Erschöpfung, Erleichterung, dass die kleinen und großen täglichen Entscheidungen richtig waren, und vor allem: Dankbarkeit, hier in Randersacker Trauben ernten zu dürfen.

Sind die Trauben dann im Weinkeller angekommen, wird es unspektakulär. Über lange Standzeiten auf der Presse laugen wir auf natürlichste Weise die letzten Aroma- und Mineralstoffe aus der Beerenschale. Wir möchten das, was die Natur uns schenkt, erhalten und nicht verändern. Deshalb ist die Mazeration ein wichtiger Aspekt unserer Weinbereitung. Getragen von der Gewissheit, im Weinberg alles richtig gemacht zu haben, geben wir nun den Weinen Zeit, um zu reifen und sich zu entfalten. Auf diese Weise wollen wir das Gefühl von Weinberg zu Wein intensivieren und Sie unsere Heimat Randersacker im Glas riechen, schmecken und fühlen lassen.

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